Autor: Johann Nestroy
In Nestroys „Zerrissenem” geht es, wie beinahe in der gesamten Weltliteratur, um zwei zentrale Dinge: Um das Geld und um die Liebe – beides Faktoren, die Glück bringen bzw. die elende menschliche Suche nach dem selbigen sinnvoll abkürzen könnten. An beidem aber herrscht zumeist ein derartiger notorischer Mangel, der die Menschen oft genug in die Verzweiflung treibt.
Beides den Mangel an Geld und das Fehlen der Liebe hat Nestroy seltsam verschoben, „schräg”, eben als Posse gestaltet:
Die Titelfigur, Herr von Lips, hat nicht nur genug Geld, sondern eher zu viel davon. Dieser gesteht schon zu Beginn des Stückes, dass er nicht weiß, was er will. Im Gegensatz zu Herrn von Lips wissen dessen so genannte Freunde und Wegbegleiter aber genau was sie wollen nämlich sein Geld. Aber Vorsicht: Hin und wieder wird auch ein Betrüger zum Betrogenen…..