Autor: Max Frisch
Andri, unehelicher Sohn des Lehrers Can und der „schwarzen” Senora aus dem feindlichen Nachbarland Andorras wird von seinem Vater als Judenkind ausgegeben. Can gibt vor, das Kind vor den Antisemiten in Schutz zu nehmen. Im Laufe der Zeit fügt sich Can dem Anpassungsdruck der konservativen Gesellschaft in Andorra und zwingt damit seinem Sohn eine Außenseiterrolle auf.
Andri wird zwar von den Mitbürgern in Ruhe gelassen, doch die Menschen finden immer mehr ihre Klischees über Juden bestätigt und so werden langsam und schleichend die Feindseligkeiten immer stärker. Verzweifelt klammert sich Andri an seine Liebe zu Barblin, ohne zu wissen, dass sie seine Halbschwester ist, deren Hand ihm sein Vater deshalb verweigert. Andri macht sein ihm anerzogenes Judentum dafür verantwortlich. Als der Pfarrer Andri verrät, wer er wirklich ist, kann dieser sich inzwischen nicht mehr vorstellen, ein Andorraner zu sein und beharrt auf seiner falschen Identität. Aus enttäuschter Liebe will er nun tatsächlich anders sein und bereitet sich so selbst sein Verhängnis. Als die „Schwarzen” in Andorra einfallen, suchen sie in der „Judenschau” einen Juden als Schuldigen für einen Mord und so ist ein dramatisches Ende dieser Geschichte vorprogrammiert…
„Seit ich höre, hat man mir gesagt, ich sei anders, und ich habe darauf geachtet, ob es so ist, wie sie sagen. Und es ist so: Ich bin anders!” (Zitat Andri)